Mit dem roten Ovar habe ich Cahuita markiert. (Karte: mapsofworld.com) |
Für umgerechnet etwa 8 Euro sind wir mit dem Bus nach vier Stunden Fahrt in
Cahuita angekommen. Cahuita ist ein kleiner, ruhiger Ort, in dem - wie überall
an der Karibikküste - vor allem Dunkelhäutige leben. Diese stammen von den
jamaikanischen Gastarbeitern ab, die um 1900 nach Costa Rica geholt wurden, um
auf den Bananenplantagen zu arbeiten. Außerdem sind uns mehrere europäische
Einwanderer („Aussteiger“) aufgefallen.
Durch den anderen Menschenschlag unterscheidet sich die Karibikküste
vom Rest des Landes. Die Kultur ist anders. Viele sprechen eine Kreolsprache,
die eine Mischung aus Spanisch und Englisch ist (wir konnten uns aber
problemlos mit Spanisch oder Englisch verständigen), das Essen weist regionale
Besonderheiten auf (es wird z.B. viel Kokosnuss verwendet), es wird Reggae-Musik
gehört und ab und zu ein Joint geraucht. Das Feeling ist sehr entspannt,
gelassen.
In unserem Hostel „Hakuna Matata“ haben wir 12US$ pro Person und Nacht
für ein Bett in einem Raum für vier Personen bezahlt. Das Hostel war ganz cool und
individuell, mit Hängematten zum „chillen“, einem kleinen Pool und einer Küche.
Allerdings fand ich vor allem die Küche etwas schmuddelig.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, haben ich und ein paar andere
Mädchen unseren aufkommenden Hunger mit Spaghetti und Tomatensoße bekämpft und
dann ging‘s los an den Strand im Nationalpark von Cahuita, den man gegen eine
Spende besuchen kann. Dort haben wir gebadet, uns gesonnt und ich habe einen
Strandspaziergang gemacht.
Von den Stränden an der Karibikküste hat mir dieser Strand am besten
gefallen. Er ist recht breit und war nicht so voll. Ich muss aber sagen, dass
die Strände hier alle nicht so paradiesisch sind wie die in Manuel Antonio an
der Pazifikküste.
Am Abend sind wir essengegangen. Ich hatte mal wieder „Casados“, ein
Gericht, dass aus Reis, Frijoles (schwarzen Bohnen), Kochbananen, gekochtem
Gemüse und Salat besteht und normalerweise zusätzlich mit Fleisch, Fisch oder
Käse serviert wird. Es schmeckt gut, aber die Portionen reichen meistens nicht
aus, um mich zu sättigen. Nach dem Essen haben wir uns noch einen Cocktail gegönnt: Cahuita
Libre (Rum, Orangensaft, Kokosnuss) – sehr lecker!
Als wir am Samstagmorgen aufgestanden sind hat es in Strömen geregnet.
Alles stand unter Wasser! Ab zehn Uhr hat es zum Glück nicht mehr geregnet,
aber der Himmel war den ganzen Tag von dunklen Wolken bedeckt. Deswegen sah
alles nicht so hübsch aus.
Wir sind in den 16km entfernten Ort Puerto Viejo de Talamanca
gefahren, der touristischer und belebter ist als Cahuita. Dort sind wir erst mal in
das Café „Bread & Chocolate“ gegangen. Dort gibt es handgemachte Schokolade,
Frühstück und einen veganen Schokoladenkuchen! Den konnte ich mir natürlich
nicht entgehen lassen. Er war sehr schokoladig, wirklich gut.
Schokoladenkuchen, French Toast, Waffeln |
In Puerto Viejo gibt es viele Restaurants und Läden, in denen Souvenirs, Schmuck und Kleidung verkauft werden. Allerdings sind viele recht teuer.
Im Zentrum von Puerto Viejo gibt es nur einen kleinen, nicht besonders schönen Strand, also sind wir am Nachmittag zum Playa Cocles gegangen. Da die Brandung sehr stark war, haben wir uns da aufgehalten, wo noch andere Leute waren.
Am Strand ist einem immer mal wieder der Geruch von Gras in die Nase
gestiegen und uns wurden Hasch-Brownies angeboten.
Zum Abendbrot gab es wieder Spaghetti mit Tomatensoße, weil das so
schön einfach und günstig ist und immer schmeckt. Danach sind wir bald ins Bett
gegangen. Wir sind immer ziemlich früh müde, wahrscheinlich weil wir auch immer
früh aufstehen und am Tag etwas unternehmen.
Am Sonntagvormittag hatten wir herrliches Wetter und sind nochmal in
den Cahuita Nationalpark gegangen, um dieses Mal durch den Wald, ganz nah am
Strand, zu laufen.
Der Wanderweg geht 9km an der Küste entlang bis in den nächsten Ort
Puerto Vargas. Die meisten aus unserer Gruppe sind nur etwa einen Kilometer
gelaufen und dann wieder umgedreht, weil man an einer Stelle durch Wasser gehen
muss. Ich bin mit drei anderen Mädchen weiter gelaufen und das hat sich
wirklich gelohnt, denn danach wurde der Park erst richtig interessant! Der Wald
wurde dichter, wir mussten teilweise durch Matsch laufen und haben schöne kleine
Strände gesehen, an denen niemand war. Leider hatten wir keine Badesachen
dabei! Außerdem haben wir neben bunten Krabben auch Affen und sogar eine
Schlange gesehen. Die hätte ich selbst nie entdeckt, weil sie auf den ersten
Blick wie ein schmaler Ast aussah.
Wir vier hatten uns eigentlich vorgenommen, den ganzen Weg zu laufen,
haben das aber nicht geschafft, weil wir den anderen versprochen hatten, um
12Uhr wieder am Hostel zu sein. Also haben wir nach etwa 4km ein Wassertaxi von
der Punta Cahuita zurück nach Cahuita genommen (2.000colones/Person). Das war
richtig cool und wir hatten tollen Blick auf die Küste!
Am Nachmittag sind wir in den 30km entfernten Ort Manzanillo gefahren,
um dort an den – angeblich sehr schönen - Strand zu gehen. Ich muss sagen, ich
fand den Strand nicht so schön, hauptsächlich weil er sehr voll war. Die
meisten Leute waren aber Einheimische. Außerdem lag viel Holz am Strand und es
hatte sich mal wieder zugezogen. Allerdings finde ich es so besser auszuhalten als
in der prallen Sonne.
Am Montag ging es wieder zurück zu unseren Gastfamilien. Aber ich und
ein paar andere sind morgens noch zum Playa Negra, einem Strand mit schwarzem
Sand, gefahren. Es war ganz cool, weil wir allein am Strand waren, aber auch hier lag
viel „natürlicher Müll“ (Holz usw.) rum und der Sand war feucht, sodass unsere
Badelaken ganz schmutzig geworden sind.
Hier war ein Schild, das vor der gefährlichen Strömung gewarnt hat. Die Wellen waren zwar nicht sehr hoch, aber man hat wirklich gespürt wie viel Kraft das Meer hat.
Ich habe hier in Costa Rica aber wiederentdeckt, wie gerne ich im Wasser bin. Das finde ich viel angenehmer und spaßiger als nur so in der Hitze herumzuliegen.
Als wir die Tickets für die Rückfahrt kaufen wollten, war unklar ob es noch genug freie Plätze für die Fahrt, die wir nehmen wollten, gibt. Zum Glück hat es geklappt und wir konnten alle zusammen um 11:30Uhr zurückfahren. Trotzdem mein Tipp: Fahrkarten lieber ein oder zwei Tage im Voraus kaufen.
PS: ich entschuldige mich für die schlechte Qualität der Fotos. Ich
kann zurzeit nur mit meinem Handy fotografieren, weil ich meinen Fotoapparat
zuhause vergessen habe und immer noch auf das Paket von zuhause warte, welches schon seit vier Wochen unterwegs ist.
Trotzdem könnte ich eine hochwertige Kamera gebrauchen, ihr seid also
alle herzlich eingeladen, in meine Fotos zu investieren. ;)