El 15 de
septiembre (der 15. September) ist der costa-ricanische Tag der Unabhängigkeit
und von großer Bedeutung für die „Ticos“.
Wegen des Feiertages brauchte ich am Dienstag und Mittwoch nicht arbeiten und an den anderen
Tagen dieser Woche gab es in der Schule immer wieder Versammlungen, bei denen
feierlich die Flagge hereingetragen und mit einem Lied „begrüßt“ wurde. Danach
wurde immer ein „Eid“ auf die Flagge als Symbol für das Vaterland abgelegt und
zudem die Nationalhymne gesungen.
Die Costa Ricaner sind sehr patriotisch. Costa Rica ist wirklich ein
schönes Land, das viel zu bieten hat. Da kann ich verstehen, dass man stolz auf
sein Land ist, aber trotzdem finde ich diesen Patriotismus befremdlich. Sowas
kenne ich von zu Hause nicht. In Deutschland singen wir (außer beim Fußball)
nie die Nationalhymne und wir haben in der Schule auch keine Deutschlandflaggen
gehisst. Aber für uns Deutsche ist das ja auf Grund unserer Vergangenheit ein
schwieriges Thema.
Die Schule ist in Nationalfarben geschmückt |
Die Kinder bei einer der Versammlungen |
Am Montag war eher Schulschluss, weil am Abend Laternenumzüge (Desfiles
de Faroles) in den Schulen stattfanden.
Ich war mit Louise, die auch als Freiwillige an meiner Schule arbeitet,
und Julie an meiner Schule um den Umzug zu sehen. Das ist ja ein Teil der
Kultur und das wollten wir miterleben und außerdem haben wir uns das ganz hübsch
vorgestellt. Als wir um 15Uhr da waren, war da allerdings noch nichts Besonderes.
Man konnte nur etwas essen und „rumhängen“. Also haben uns etwas gelangweilt.
Der Laternenumzug ging erst los nachdem um 18Uhr – wie überall im Land – die Nationalhymne
gesungen wurde. Der Umzug war für Kinder, aber es war trotzdem schön, das gesehen zu
haben. Leider konnte ich im Dunkeln aber
schlecht Bilder machen.
Am Dienstag war der Unabhängigkeitstag. Alle hatten (zumindest am
Vormittag) frei und im ganzen Land gab es Paraden in den Straßen. Dort haben
Kinder aus den verschiedenen Schulen Trommel und Xylophon gespielt, getanzt und
waren verkleidet.
Ich habe mir mit meiner Gastfamilie und 2 weiteren Freiwilligen, die
bei meiner Familie wohnen, die Parade in San Joaquin (der Ort in dem ich wohne)
angeguckt. Am Anfang war ich sehr beeindruckt. Die Kinder haben sich wirklich
Mühe gegeben und es war interessant zu sehen. Ich wollte alles auf Fotos oder
Videos festhalten. Aber mit der Zeit wurde es anstrengend zu stehen (vor allem
in der Hitze!) und langweilig, weil es dann doch immer wieder das gleiche war.
Das Mädchen in der Mitte ist meine "Gastcousine" Rosa |
Die Kinder repräsentieren verschiedene Provinzen Costa Ricas |
Am Abend gab es bei uns eine „Parilla“: es wurde gegrillt. Die anderen
haben Fleisch (vor allem Hähnchen) mit Tortillas, einer Art Tomatensalat mit
Koriander und weißen Maiskolben (die sind nicht süß und nicht so mein Fall) gegessen.
Für mich gab es Reis, Bohnen und gekochtes Gemüse wie immer, aber ich habe auch
etwas von dem anderen Gemüse gegessen.
Ich muss sagen ich fand das ganze Grillen nicht so super. Wir waren
etwas mehr als 20 Leute und wir saßen nicht wirklich zusammen. Jeder saß
irgendwo auf einem Stuhl anstatt zusammen an einem oder zwei großen Tischen.
Das fand ich irgendwie unkommunikativ und nicht so gemütlich, vor allem weil
mir mein Teller mit Essen etwas abseits hingestellt wurde.