Mittwoch, 24. Februar 2016

Nebelwald Monteverde

Die letzte Station auf unserer Rundreise war der Monteverde Nebelwald, wo ich bereits an meinem ersten Wochenende in Costa Rica war (zu dem Blogpost geht’s hier). 

Die Strecke mit dem Auto entlang zu fahren war mal wieder reiner Nervenkitzel. Die letzten 35 km waren nicht gepflastert, geröllig und steil, sodass wir ganz schön zu kämpfen hatten. Dafür hatten wir eine schöne Aussicht.

Gewohnt haben wir im Hotel Sloth Backpackers B&B. Ein ordentliches Zimmer mit einem Doppelbett, einem Doppelstockbett und einem privatem Badezimmer kostet dort 90 USD für zwei Nächte. Das ist richtig gut zumal ein leckeres Frühstück im Preis mit inbegriffen ist. Außerdem steht eine Gemeinschaftsküche zur Verfügung. Das ist praktisch, wenn man Geld sparen und nicht ständig essen gehen will. 

Da wir nicht mehr genug Zeit hatten, um am Nachmittag etwas zu unternehmen, entschieden wir uns eine Nighttour für 23 USD pro Person im Privatreservat Kinkajou zu machen. Um 20:20 Uhr wurden wir von unserem Hostel abgeholt. Beim Reservat haben wir alle Taschenlampen bekommen und dann ging es in einer Gruppe von ca. 10 Personen mit einem Guide los. Die Nighttour hat sich auf jeden Fall gelohnt, wir haben mehrere Tiere sehen und etwas über sie erfahren können. Es war teilweise wirklich beängstigend wie nah und gut getarnt uns gefährliche oder giftige Tiere waren.
Frosch mit roten Augen
Ein Skorpion, der unter UV-Licht geleuchtet hat.
Tarantel
Viper

Am nächsten Tag liefen wir im Selvatura Park auf den „Puentes colgantes“ (Hängebrücken) durch und über dem Nebelwald und bewunderten dessen reiche Vegetation. Man geht etwa 3 km über 8 verschiedene Brücken, die unterschiedlich hoch und lang sind. Der Eintritt kostet 30 USD pro Person und beinhaltet den Transport zum Park. Es war kühl und nebelig. 
 

Danach liefen wir noch ein bisschen durch den „Santa Elena Cloud Forest“. Der Eintritt kostet regulär 14 USD und für Schüler 7 USD. Ich bestieg noch einmal den klapprigen Aussichtsposten mit einer maximalen Kapazität von 10 Personen. Auf die letzte Ebene dürfen nur zwei Personen zurzeit und sie ist nur über eine Leiter zu erreichen. Dort hatte ich schon ein mulmiges Gefühl.
 
  
 

Am Nachmittag guckten wir uns nur noch ein bisschen im Ort um und ruhten uns aus. Am nächsten Tag war unsere Rundreise schon zu Ende, es ging wieder zurück zu meiner Gastfamilie und dann hieß es Abschied nehmen, denn mein Besuch kehrte wieder nach Deutschland zurück. Das war traurig, aber ich war und bin immer noch froh, dass meine Zeit hier in Costa Rica noch nicht vorüber ist.                                                   

Dienstag, 9. Februar 2016

Weihnachten an der Pazifikküste

Die Pazifikküste, das ist Sonne, Strand und herrlich türkisfarbenes Meer. Dort fuhren wir am 24. Dezember hin, in die Region Guanacaste. Auf dem Weg dahin ging uns in Nuevo Arenal fast das Benzin aus. Dort gab es eine Tankstelle auf die wir dann fuhren. Der Tankwart sagte uns allerdings, dass die Tankstelle schon geschlossen wäre und er uns nur Benzin aus dem Kanister geben könnte. da haben wir uns natürlich gefragt, warum er dann noch auf der Tankstelle arbeitet. Das kam uns wie eine geplante Abzocke vor. Da die Tankanzeige schon blinkte und die nächste Tankstelle erst im 30 km entfernten, nächsten Ort war, kauften wir ihm etwas von dem überteuerten Benzin ab. Für die Fahrt an die Pazifikküste brauchten wir etwa fünf Stunden, obwohl das Navi, ohne das wir den Weg mal wieder nicht gefunden hätten, nur drei Stunden Fahrzeit prognostiziert hatte.

Mit dem roten Pfeil habe ich El Coco markiert. (Karte: www.mapsofworld.com)

Gewohnt haben wir in El Coco, einem etwas größeren Ort, der nicht besonders hübsch ist. An der Hauptstraße gibt es viele Restaurants und Bars und nachts ist es sehr rummelig. In den Nebenstraßen ist dafür nichts los. Den Strand mit schwarzem Sand und seichtem Wasser, findet meine Gastfamilie in Costa Rica hässlich, uns hat er aber gefallen.
 
In Guanacaste war es sonnig, trocken und sehr heiß. Nachdem wir in unserer Unterkunft, einem kleinen, zweistöckigen Haus von Tropical Felgate, etwas gegessen hatten, gingen wir zum Playa del Coco, an dem nicht viel los war, und danach noch in den Pool, der zu unserer Unterkunft gehörte.


Am Abend sind wir essen gegangen, es war schließlich Heiligabend und das musste irgendwie gefeiert werden. Wir hatten Batidos (ein Shake aus Obst, Wasser, Eis und Zucker – die gibt es hier fast überall und sind super lecker!) und ich hatte ein veganes Casado (Reis, Bohnen, Gemüse, Kochbananen). Danach haben wir in einer Bar noch Cocktails getrunken. Es war ein ein netter Abend, aber es hat sich überhaupt nicht nach Weihnachten angefühlt, da es so anders war als normalerweise in Deutschland. 
 
Die Hauptstraße
Am ersten Weihnachtsfeiertag fuhren wir zum Playa Conchal, den meine Gastfamilie angepriesen hatte. Der Strand liegt ziemlich versteckt, hinter dem Playa Brasilito. Wir fuhren etwa eine Stunde auf teilweise unwegsamen Straßen und konnten bei der Fahrt das Navi mal wieder nicht entbehren. Am Playa Brasilito war nichts los. Meine Gastfamilie findet diesen Strand ebenfalls hässlich, während er meiner Tante, meinem Freund und mir gefallen hat. 

Da am Playa Brasilito so wenige Menschen waren, dachte ich, dass der versteckte Playa Conchal erst recht leer sein müsste, aber dem war nicht so! An diesem tatsächlich wunderschönen Strand mit klarem, türkisfarbenem Wasser und hellem Sand (teilweise nur Muscheln) tummelten sich Touristen und Einheimische. Wir haben den ganzen Tag am Strand verbracht und ich war fast die ganze Zeit im Meer – maravilloso! Allerdings gibt es an diesem Strand keine Toiletten…
Das war einer der schönsten und am wenigsten langweiligen 25. Dezember meines Lebens, auch wenn es nicht weihnachtlich war.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag sind wir morgens zum Playa Hermosa gefahren, auf einer gut gepflasterten Straße. Am Nachmittag waren wir noch einmal am Playa del Coco. 

Abends bin ich mit meinem Freund noch ausgegangen, etwas trinken und tanzen. Vor allem auf der Straße war unglaublich viel los.

Samstag, 6. Februar 2016

Río Celeste

An unserem zweiten kompletten Tag in La Fortuna fuhren wir zum Río Celeste im Nationalpark Vulkan Tenorio. Ganz nach dem Motto meiner Tante „Mal sehen, welches Abenteuer heute auf uns wartet“, wurde bereits die Autofahrt zu einem wahren Abenteuer. Ohne Google Maps hätten wir den Weg mal wieder nicht gefunden. Die Straße war gut bis sie ab einem Punkt nicht mehr gepflastert war. Die letzten 3,5km waren richtig schlimm: es ging steil auf und ab und die Straße war voller Geröll. Die Straße war so unwegsam, dass man Mühe hatte, den Wagen heil durchzubringen. Solange niemand entgegenkam, ging es, denn man konnte die gesamten Breite ausnutzen und Schlaglöchern ausweichen. Kam jemand entgegen, waren wir gezwungen, an den unbefestigten Rand zu fahren. Da sorgten wir uns immer, dass unser Toyota Yaris mit seinen ohnehin schon abgenutzten Reifen, es nicht schaffen würde, sich durch das Geröll zu wühlen. Das war ein wahrer Nervenkitzel.

Unterwegs haben wir an einer Brücke gehalten, um Fotos zu machen, denn man konnte dort schon das türkisfarbige Wasser des Río Celeste sehen. Als wir wieder losfahren wollten wies ich meine Tante darauf hin, das von Vorne ein Auto kam. Schnell fuhr sie los, nicht beachtend, dass mein Freund noch gar nicht richtig eingestiegen war. Das war ein ganz schöner Schreck für uns alle.

Als wir nach etwa zwei Stunden endlich am Nationalpark ankamen, sahen wir, dass fast alle parkenden Autos dort Allradbetrieb hatten. Es gab nur vier Verrückte, die die Strecke mit einem gewöhnlichen Auto hinter sich gebracht hatten.

Der Eintritt in den Nationalpark kostet für Extranjeros (Ausländer) 6000 Colones (10 €). Wenn man sich den ganzen Teil, der zum Río Celeste gehört, anguckt, läuft man etwa 6 km und braucht dafür ca. 3 Stunden. Das Besondere am Río Celeste ist seine intensiv hellblaue Farbe.  Er entsteht aus den Flüssen Buena Vista und Quebrada Agria, welche beide farblos sind. Die türkise Farbe des Río Celeste ist eine optische Illusion, hervorgerufen durch die Lichtstreuung aufgrund der hohen Konzentration von Aluminiumsilicaten im Fluss.


Das Wetter war wechselhaft und der Boden vom Regen ganz matschig, sodass der Weg teilweise recht unwegsam war. Zuerst guckten wir uns den Wasserfall an. Der war schon beeindruckend wegen des intensiv hellblauen Wassers – hermoso! 
 

Ein paar Hundert Meter weiter kamen wir zu einem Mirador (Aussichtspunkt), von dem aus man eigentlich den Vulkan Tenorio sehen können soll, aber wir sahen nur Wald und viel Nebel. Danach erreichten wir die Laguna Azul und dann die Stelle, wo sich die beiden Flüsse verbinden und der Río Celeste mit seiner wunderschönen Farbe entsteht. Es war so cool!
Laguna Azul
Hier verbinden sich die Flüsse und der Río Celeste entsteht.
Den Río Celeste fand ich so wunderschön, dass der Ausflug die beschwerliche Anfahrt und die Schmerzen, die ich noch wegen der Blasen an meinen Füßen hatte, wert war. Dennoch würde ich nicht empfehlen, dort mit dem eigenen Auto hinzufahren, solange es keinen Allradantrieb hat. 

Auf dem Rückweg hielten wir am „Arból de la Paz“ an, einem riesigen Baum.

Als wir am Nachmittag wieder ankamen, waren wir alle erledigt und hungrig, da wir zum Mittag nur ein paar Snacks gehabt hatten. Zum Abendbrot gab es wie an fast jedem Abend auf unserer Rundreise Spaghetti mit Tomatensoße – das ist einfach und geht immer!
So sahen meine Schuhe nach der Wanderung aus. Sie sind noch immer schmutzig!