Samstag, 6. Februar 2016

Río Celeste

An unserem zweiten kompletten Tag in La Fortuna fuhren wir zum Río Celeste im Nationalpark Vulkan Tenorio. Ganz nach dem Motto meiner Tante „Mal sehen, welches Abenteuer heute auf uns wartet“, wurde bereits die Autofahrt zu einem wahren Abenteuer. Ohne Google Maps hätten wir den Weg mal wieder nicht gefunden. Die Straße war gut bis sie ab einem Punkt nicht mehr gepflastert war. Die letzten 3,5km waren richtig schlimm: es ging steil auf und ab und die Straße war voller Geröll. Die Straße war so unwegsam, dass man Mühe hatte, den Wagen heil durchzubringen. Solange niemand entgegenkam, ging es, denn man konnte die gesamten Breite ausnutzen und Schlaglöchern ausweichen. Kam jemand entgegen, waren wir gezwungen, an den unbefestigten Rand zu fahren. Da sorgten wir uns immer, dass unser Toyota Yaris mit seinen ohnehin schon abgenutzten Reifen, es nicht schaffen würde, sich durch das Geröll zu wühlen. Das war ein wahrer Nervenkitzel.

Unterwegs haben wir an einer Brücke gehalten, um Fotos zu machen, denn man konnte dort schon das türkisfarbige Wasser des Río Celeste sehen. Als wir wieder losfahren wollten wies ich meine Tante darauf hin, das von Vorne ein Auto kam. Schnell fuhr sie los, nicht beachtend, dass mein Freund noch gar nicht richtig eingestiegen war. Das war ein ganz schöner Schreck für uns alle.

Als wir nach etwa zwei Stunden endlich am Nationalpark ankamen, sahen wir, dass fast alle parkenden Autos dort Allradbetrieb hatten. Es gab nur vier Verrückte, die die Strecke mit einem gewöhnlichen Auto hinter sich gebracht hatten.

Der Eintritt in den Nationalpark kostet für Extranjeros (Ausländer) 6000 Colones (10 €). Wenn man sich den ganzen Teil, der zum Río Celeste gehört, anguckt, läuft man etwa 6 km und braucht dafür ca. 3 Stunden. Das Besondere am Río Celeste ist seine intensiv hellblaue Farbe.  Er entsteht aus den Flüssen Buena Vista und Quebrada Agria, welche beide farblos sind. Die türkise Farbe des Río Celeste ist eine optische Illusion, hervorgerufen durch die Lichtstreuung aufgrund der hohen Konzentration von Aluminiumsilicaten im Fluss.


Das Wetter war wechselhaft und der Boden vom Regen ganz matschig, sodass der Weg teilweise recht unwegsam war. Zuerst guckten wir uns den Wasserfall an. Der war schon beeindruckend wegen des intensiv hellblauen Wassers – hermoso! 
 

Ein paar Hundert Meter weiter kamen wir zu einem Mirador (Aussichtspunkt), von dem aus man eigentlich den Vulkan Tenorio sehen können soll, aber wir sahen nur Wald und viel Nebel. Danach erreichten wir die Laguna Azul und dann die Stelle, wo sich die beiden Flüsse verbinden und der Río Celeste mit seiner wunderschönen Farbe entsteht. Es war so cool!
Laguna Azul
Hier verbinden sich die Flüsse und der Río Celeste entsteht.
Den Río Celeste fand ich so wunderschön, dass der Ausflug die beschwerliche Anfahrt und die Schmerzen, die ich noch wegen der Blasen an meinen Füßen hatte, wert war. Dennoch würde ich nicht empfehlen, dort mit dem eigenen Auto hinzufahren, solange es keinen Allradantrieb hat. 

Auf dem Rückweg hielten wir am „Arból de la Paz“ an, einem riesigen Baum.

Als wir am Nachmittag wieder ankamen, waren wir alle erledigt und hungrig, da wir zum Mittag nur ein paar Snacks gehabt hatten. Zum Abendbrot gab es wie an fast jedem Abend auf unserer Rundreise Spaghetti mit Tomatensoße – das ist einfach und geht immer!
So sahen meine Schuhe nach der Wanderung aus. Sie sind noch immer schmutzig!

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