Donnerstag, 1. Oktober 2015

Manuel Antonio

Nachdem ich das zweite Wochenende in Costa Rica zuhause verbracht habe (um Geld und freie Tage zu sparen) habe ich dieses Wochenende wieder etwas mehr vom Land gesehen. Mit 6 anderen Freiwilligen bin ich nach Manuel Antonio an die Pazifikküste gefahren, um den Nationalpark zu erkunden und am Strand zu entspannen.
Ich habe Manuel Antonio mit dem roten Kreis markiert. (Karte: mapsofworld.com)
Freitagmorgen hieß es für mich um 3:30Uhr aufstehen, denn wir wollten uns um 4:30Uhr treffen um in die Hauptstadt San José zu fahren, von wo aus man Busse zu allen möglichen Orten in Costa Rica nehmen kann. Der Bus nach Manuel Antonio fährt mehrmals täglich und die Fahrt kostet umgerechnet etwa 8€. Nach 3,5 Stunden waren wir um etwa halb 10 Uhr in Manuel Antonio und hatten noch den ganzen Tag vor uns.

Wir haben in dem Hostel „Backpackers Manuel Antonio“ geschlafen und pro Person ca. 20 für zwei Nächte bezahlt. Wir waren in einem Schlafsaal, den wir uns mit einem weiteren Jungen geteilt haben. Man kann in Manuel Antonio auch luxuriöser Urlaub machen, aber wir haben nicht so viel Geld übrig und es geht auch so!


Das "Badezimmer" ist offen und es gibt jeweils nur eine Dusche und ein WC für Männer und Frauen
Unser Zimmer
Der Blick vom Hostel aus
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, ging es direkt an den Strand. Dort erwarteten uns ein schmaler Strand mit Palmen und das türkisfarbene Meer – herrlich! Das Wasser war ziemlich warm, sodass es keine Abkühlung verschaffte, aber es hat Spaß gemacht in den Wellen zu sein.
Es war wirklich heiß. Wir haben den Schatten gesucht und uns trotzdem fast alle einen Sonnenbrand bekommen. Und wir haben uns irgendwie eklig gefühlt, da sich auf unserer Haut Sonnencreme, Mückenspray, Salzwasser und Schweiß vermischten. 

Drei von uns haben einen Surfkurs gemacht und sich dabei ordentlich den Po und die Beine verbrannt, die beim Liegen auf dem Surfbrett permanent der Sonne ausgesetzt waren. Obwohl sie es in der Zeit nicht geschafft haben richtig zu surfen, hat es wohl viel Spaß gemacht.

Einer der Surflehrer hat danach vorgeschlagen, dass wir uns am Nachmittag/Abend treffen können, um in einem Restaurant den Sonnenuntergang anzusehen, etwas zu trinken und danach tanzen zu gehen. Wir haben zugesagt. Ich hatte eigentlich keine Lust, Zeit mit dem Surflehrer zu verbringen, aber sein Vorschlag hörte sich ganz gut an.
Mit dem Sonnenuntergang hatte er auf jeden Fall Recht. Von dem Restaurant, in dem wir waren, hatte man tatsächlich einen tollen Blick auf den Sonnenuntergang über dem Meer (es war aber leider etwas bewölkt).

Die Mädchen: Emma, Vanessa, Julia, Fenja, Sara, Sam (und hinten links der eine Surflehrer)
Da wir kein Mittag gegessen hatten, war ich ziemlich hungrig und sehr froh als wir endlich gegangen sind, um woanders etwas zu essen. Die beiden Surflehrer (der eine war 22 und der andere um die 30/40) sind mit uns in ein Restaurant gegangen, welches von einem Deutschen geführt wird. Es war wirklich günstig!
Wir  waren alle ziemlich müde und hatten das Gefühl, es wäre schon 22Uhr, obwohl es erst 19Uhr war (wir waren ja schon lange wach). Ich wollte am liebsten ins Bett gehen und war ziemlich genervt von den Surflehrern, die uns drängten, doch noch was zu trinken und mit ihnen tanzen zu gehen. Ich glaube ja, dass die das jedes Wochenende mit ein paar Touristinnen machen und hoffen, eine abschleppen zu können…  Meine Ansicht haben aber nicht alle geteilt und deshalb waren wir noch länger zusammen unterwegs, etwas trinken und tanzen.

Am Samstag sind wir wieder früh aufgestanden, um in den Nationalpark zu gehen (wir waren um 9 da). Der Eintritt kostet 16US$ (Touristen müssen mehr bezahlen als Einheimische) und wir haben weitere 10$ pro Person für einen Guide bezahlt.
Am Eingang gab es eine böse Überraschung für mich: Ich durfte mein getrocknetes Obst, das ich mir als Snack eingepackt hatte, nicht mit in den Park nehmen! Anscheinend gibt es gewisse Nahrungsmittel, die verboten sind, weil die Tiere (vor allem Affen) sie einem wegnehmen könnten. Ich weiß allerdings nicht, was alles verboten und was erlaubt ist und fand es echt doof, dass ich mein Essen nicht mitnehmen durfte… Im Park haben Affen und Waschbären belegte Brote geklaut, das ist doch auch nicht gut für die Tiere!
Das hat mich sehr aufgeregt, weil ich kein Essen mehr hatte und mir zum Mitnehmen nur noch „Orangensaft“ kaufen konnte. (Orangensaft habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil die Säfte hier keine richtigen Säfte sind, sondern vor allem aus Wasser, Zucker und Aromen bestehen.)

Es war auf jeden Fall eine gute Entscheidung, eine Führung zu machen, denn der Guide hatte ein Teleskop dabei, durch das wir verschiedene Tiere sehen konnten, die uns sonst nicht mal aufgefallen wären, weil sie wirklich gut getarnt sind: Insekten, Eidechsen, Faultiere.

Wenn man nur Affen und Waschbären sehen will, braucht man keine Führung, denn die laufen einfach so an den Wegen und am Strand rum.
Die Gesichter der Affen sehen erschreckend menschlich aus!

Ich muss aber sagen, dass ich den Wald an sich nicht so schön fand. Den Nebelwald in Monteverde finde ich hübscher! Dafür kann der Nationalpark Manuel Antonio mit zwei sehr schönen Stränden punkten! Dort haben wir uns nach der Führung entspannt.
Ein Leguan.
Wir hatten Glück, dass nicht so viele Leute da waren, weil anscheinend gerade Nebensaison ist. Obwohl der Nationalpark Manuel Antonio der kleinste in Costa Rica ist, soll er einer der beliebtesten sein und massenhaft Touristen anziehen.
Die Waschbären waren sehr zutraulich und frech! Sie haben versucht Essen zu klauen und es oft auch geschafft. Hier macht sich gerade einer über Fenjas Brot her, das er aus ihrem Rucksack genommen hat!

Abends haben wir 2kg Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Da waren unsere Augen aber größer als unsere Münder – über die Hälfte ist übrig geblieben :‘D Wir waren vorher so alle hungrig, weil wir wieder kein richtiges Mittagessen hatten…

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